Beschwerdebild

Knickfuß

Anzeichen

  • Nach innen Knicken des Mittel- und Rückfußes und dadurch Hervortreten des Kahnbeins
  • Durch diese Fehlstellung gedehntes Innenband und erschlafftes Außenband im Sprunggelenk
  • In der Ansicht von hinten stehen die Fersen schräg

Ursachen

  • schwache Bänder
  • schwache Sehnen
  • weitere Dehnung durch die Fehlstellung
  • genetische Veranlagung

Beschreibung

Der Knickfuß tritt häufig in Kombination mit dem Platt- und/oder dem Senkfuß auf, da die durch den Knickfuß bedingte Fehlstellung häufig zum Absenken des Fußlängsgewölbes führt. Die Abgrenzung zwischen Platt- und Senkfuß ist daher fließend. Der Knickfuß ist durch ein nach innen Knicken des Mittel- und Rückfußes und damit Hervortreten des Kahnbeins charakterisiert. In der Praxis zeigt sich dieses Knicken beim Gehen verstärkt. Durch diese Fehlstellung wird das Innenband gedehnt und das Außenband erschlafft. Bei den häufig auftretenden Bänderdehnungen im Außenbandapparat ist das eine ungünstige Ausgangssituation. Die ungleiche Stabilisierung fördert dazu eine verstärkte Knorpelabnutzung im unteren und oberen Sprunggelenk. Idealerweise stabilisieren die Bänder und die um den Innen- und Außenknöchel ziehenden Muskeln den Rückfuß wie ein "Steigbügel".Im Gegensatz zu der häufig zu hörenden Behauptung, diese Fehlstellung würde sich von alleine mit zunehmendem Alter geben, beweist eine 1999 von Sobel et al. an 150 Kindern durchgeführte Studie das Gegenteil.

Wie eingangs erwähnt, sind die Ursachen für den Knickfuß schwache Bänder und Sehnen, die durch die Fehlstellung noch weiter gedehnt werden und somit das Beschwerdebild verschlimmern. Da der Halteapparat des Fußes so schwach ist, senkt sich das mittlere Längsgewölbe immer weiter ab. Überlastung durch Übergewicht, Knochenerkrankungen und Entzündungen kommen ebenfalls als Ursachen in Frage.

Die Therapie des Knickfußes richtet sich danach, wie schwer die Fehlhaltung ausgeprägt ist und ob Beschwerden auftreten. Generell empfehlen wir eine Therapie mit proprioceptiven Einlagen und eine gezielte, medizinische Kräftigungstherapie. Gerade im Kindesalter sollte man dieses Beschwerdebild doch ernst nehmen und entsprechend behandeln. In ganz seltenen Fällen muß eine operative Korrektur der Fehlstellung erfolgen.